|
"Erster Serac"
|
|
"Zweiter Serac"
|
"Zwischen erstem und zweitem Eisbruch "
Gleich nach dem ersten Serac ist ein riesiges Plateau, dreimal so groß wie ein Fußballfeld, welches manchen Expeditionen als Zwischenlager dient.
Lager 1 - Plateau- Lager 2
Der zweite Serac ist mit Fixseilen gesichert. Die Länge beträgt ca. 80m und die Neigung ca. 30° 45°. Er ist wesentlich leichter als der erste Serac.
|
"Auf dem Plateau"
|
|
"Kurz vor Lager II (7150m)"
|
"Nebel"
Nachdem wir im Lager II ankamen, wurde das Wetter schlechter.
|
"Zurück zum Basislager"
|
>
|
"Zurück zum Basislager"
|
"Ruhetag im Basislager"
Der Wetterzyklus bestimmt im Himalaya und neue bessere Wetterlagen kommen bestimmt wieder. Einmal auf 7.000m Höhe zu übernachten macht ist auf jeden Fall besser für die Akklimatisation. Wir warteten im Basislager ab und erholten uns gut und sammelten wieder neue Kraft. "Hoch klettern und tief schlafen" ist die Devise.
|
"Sturm im Basislager"
|
|
"Sturm im Basislager"
|
"Not-Abstieg von Lager II"
Ich hatte Magenschmerzen, so schlimm, dass ich einmal von Lager II zum Basislager absteigen musste. Ich übergab mich die ganze Nacht brauner Magensäure. Zur damaligen Zeit wusste ich nicht woher meine Magenschmerzen kamen. Möglicherweise war es eine Magenübersäuerung von der Anstrengung, dachte ich. Andrea überkam einen heftigen Hustenanfall. Im Basislager gab es einen Streit mit dem AMICAL Arzt und zwischen Andrea,
die selbst Ärztin ist. Der Arzt verweigerte jegliche Hilfe und verabreichte nicht einmal Medikament, obwohl der Abreisetermin von AMICAL für den nächsten Tag feststand. Er betonte, dass er für andere Expeditionsteilnehmer in keiner Weise zuständig sei. Andrea warf dem Arzt unterlassene Hilfeleistung vor. Für mich war es absolut unerklärlich, warum der Arzt so grob reagiert hatte, gerade jetzt, wo er sowieso abreiste und der Medikamentenvorrat nicht mehr eine große Rolle spielte. Mein Magenübersäuerungsproblem hätte keine umständliche Untersuchungsarbeit oder viel Zeit im Anspruch genommen. Zum Glück, freundlicherweise, der Expeditionsleiter Jochen Haase von AMICAL verkauft mir die Medikamente. Das AMICAL Team hatte Pech mit dem Wetter und nur zwei Teilnehmer konnten den Gipfel erklimmen. Nach vier Tagen Erholungspause im Basislager konnte ich wieder zum Hochlager starten.
|
"Lager I."
|
|
"Lager II ca. 7.200m"
|
|
"Auf dem dritten Lager"
|
|
"Unterwegs zum dritten Lager"
|
"Der letzte Gipfel Versuch"
Auf den 17. Mai hatten wir unseren Abreisetermin festgelegt. Wegen der Yak Bestellung mussten wir ein paar Tage vor dem Abstieg das Chinese Camp verständigen. Wir hatten genau sechs Tage bis zum Gipfel und runter zum Basislager und keinen Tag mehr!
Am 09. Mai kamen wir auf Lager II an und sahen die Verwüstung. Mehrer Zelt waren vom Sturm zerfetzt und die Zeltstangen waren zerbrochen. Leider wurde unser Depot das Opfer von Dieben und das auf 7.000m Höhe! Ich war sehr wütend als ich sah, dass mein Zelt geklaut worden war und nur unsere Essenvorräte lagen in einem Schneeloch. Wir übernachteten in einem leer stehenden Zelt der Tschechen. Es sah von innen aus wie eine Müllhalde. Wir schoben den ganzen Krempel ans untere Ende des Zeltes.
|
"Kurz vorm dritten Lager; ca 7500m"
|
|
"Gelbe Wand; ca. 7.700m." |
"Gipfel Tag"
Wir wussten, dass in Lager III genauso wie in Lager II der Sturm bestimmt das eine oder
andere Zelt niedergemacht hatte. Als wir im Lager III ankamen war der oberer Teil der Plattform übersät mit den zerfledderten Überresten zurückgelassener Zelte.
Es war ein deprimierender Ort. Die Koreanischen und Nepalesischen Hochträger hatten alle alten und unnützen Zelte einfach hier liegen lassen.
Kohlrabenschwarzen Vögeln, Aasfressern, dienten die umliegenden Essensreste als gute Mahlzeit, auf 7.500m Höhe! Uns dienste ein altes zerfetztes Zelt als Notlager da wir kein Zelt hatten.
Die Route führte teilweise steil den Hang hoch, aber diese Strecken sind mit Fixseilen gesichert. Nach zwei Stunden erreichten wir das Gelbe Band,
eine Steilstufe aus härterem Gestein welche ca. 15 Meter hoch war.
|
"Ca. 8.050m" |
|
"Ca. 8.100meter" |
"Windy Corner"
Am Gipfeltag hatten wir unsere Startzeit auf Mitternacht festgelegt; aber als ich vom Zelteingang aus nach draußen schaute, war das Wetter schlecht. Es war überhaupt kein Stern zu sehen, schlimmer noch, dichte Brühe bedeckte den Berg. Wir schliefen weiter bis kurz vor zwei Uhr. Dann war es soweit, dass wir endlich starten konnten. Wir ließen alles im Zelt liegen, außer ein Liter warmes Wasser für jeder und etwas zum Essen.
An der gelben Wand waren mehrere Fixseile befestigt. Die ca. 15 Meter hohe Wand war ca. 70° bis 80° steil und sehr kraftraubend. Die Fixseile waren ziemlich neu, sodass ich mit meiner Jumar-Steigklemme mein ganzes Körpergewicht belasten konnte. Am Ende der Fixseilstelle, die mit alten Sauerstoff-Zylindern verankert war, war der Schnee besonders hart und steil. Immer wieder gab es unerwatete heftige Windstöße. Es war sehr kalt. Mit meiner sehr dünnen Daunenjacke konnte ich es kaum aushalten. Wir mussten weiter! Der Wind war böig und Nebel zog auf dem Gipfel auf. Die Stunden vergingen. Nach etwa einhundert Höhenmetern weiter oben, kurz vor dem Felsvorsprung, wurde der Wind allmählich still und die ersten Sonnenstrahlen kamen heraus. Nach dem unteren Schneefeld ging es durch einige Geröllbänder aufwärts, bis endlich das Gipfelschneefeld vor uns auftauchte.
|
" Mt Everest (8.896m) und Lhotse (8.516m) "
|
|
"Gipfel"
|
"Auf dem Gipfel"
Der Gipfelflanke (ab 8.100m) ist flach und sehr lang. Das endlose Plateau. Als das Gipfelschneefeld auftauchte, schoss neue Energie in meine Beine, jagte die Erwartung wie einen Adrenalinschuss durch meinen Körper. Der Gipfel war greifbar nah! Ich stieg immer weiter mit gleichmäßigem Schrittrhythmus. Ab und zu warf ich einen Blick auf Andrea, die ca. 200m hinter mir zurück lag. Unser Abstand war mal kürzer und mal länger, aber ihr Schritt war genauso stabil. Um 13:30 Uhr stand ich auf dem Gipfel, der erste, dann ein Neuseeländer wenige Schritte hinter mir, dann andere. Insgesamt waren heute acht Leute auf dem Gipfel.
Der Cho Oyu Gipfel besteht aus einem rissigen Schneefeld das fast drei mal so groß wie ein Fußballfeld ist. Es gab dort keine Gipfelstange, keine Fahne, noch irgend ein Zeichen und es war keine deutliche Bergspitze zu erkennen. Ich wanderte weiter nach Süden, dann brach die Wand abrupt nach Süden ab. Von diesem Aussichtspunkt hatten wir einen überwältigenden Blick auf die Nepalische Seite, wo der Mt. Everest und der Lhotse sehr dominierend zu sehen waren. Hier war der Gipfel, wo es nicht mehr weiter gehen konnte!
Letztes Jahr stürzten zwei Norwegerin in den Tod, weil sie sich bei starkem Nebel verirrten und auf der Südseite abgestiegen waren; ein Orientierungsproblem bei starkem Nebel oder vielleicht Sauerstoffmangel der das Gehirn zusätzlich verwirrte.
Mein Cho Oyu Gipfelerfolg war weniger aufregend als mein erster 8.000er, es gab weder Trance noch Euphorie.
Aber die Maximum Intensität, der Erlösung, diese wunderschöne Landschaft, die Energie die mich ergriff, das Privileg das ich hatte. Es war die richtige Zeit am richtigen Ort! In diesem Moment fühlte ich mich wie einer der glücklichsten Menschen auf der Welt!
"Panoramabild von Tibet"
|
|
"Abstieg"
|
|
"In der Couloir, ca. 7.800m"
|
|
"Auf der Gelben Wand, ca. 7.700m"
|
"Abstieg zum Lager 3 und zum Basislager"
Beim Abstieg übernachteten wir im Lager III. Wir hätten, wenn wir wollten, bis Lager II absteigen können. Aber wir hatten keine Eile, wenn das Wetter noch einigermaßen hielt, konnten wir uns beim Abstieg Zeit lassen.